Internationaler Tag des Frühgeborenen am 17. November 2013
Weltweit einzigartiger Brutkasten ermöglicht MRT-Untersuchungen!
Die gute Nachricht zum Internationalen Tag des Frühgeborenen: Die Überlebenschancen von Frühgeborenen sind in den vergangenen Jahren beständig gestiegen. Die schlechte Nachricht: Nachuntersuchungen zeigen bei Frühchen im Vergleich zu Termingeborenen eine erhöhte Rate von kognitiven Defiziten, motorischen Störungen und Verhaltensauffälligkeiten. Experten diskutieren jetzt, wie dieser Missstand beseitigt werden kann. Eine Möglichkeit ist, viel früher eventuelle Krankheiten zu diagnostizieren. So könnten notwendige Behandlungen sofort begonnen werden.
Die Entwicklungschancen von Frühchen verbessern
Eine normale Schwangerschaft dauert zwischen 37 bis 42 Wochen, gerechnet ab dem ersten Tag der letzten Regelblutung. Kommt das Baby vor der 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt, sind diese Kinder definitionsgemäß Frühgeborene. Ärzte teilen die Frühchen grob in drei Gruppen ein:
- „extrem unreife Frühchen“ sind Frühgeborene, die zwischen der 24. und 26. Schwangerschaftswoche geboren sind. Sie wiegen unter 1000 Gramm.
- „sehr unreife Frühchen“ werden Babys genannt, die zwischen der 27. und 30. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen - mit einem Gewicht von 1000 bis 1500 Gramm
- „normale Frühchen“ kommen zwischen der 31. und 36. Woche auf die Welt. Sie wiegen in der Regel über 1500 Gramm.
Grundsätzlich gilt: Je näher ein Baby an den errechneten Geburtstermin kommt, desto größer ist seine Überlebenschance und desto besser sind seine Entwicklungsmöglichkeiten. In zahlreichen Studien haben Wissenschaftler diesen Zusammenhang nachgewiesen. Doch es gibt Ausnahmen: Auch „extrem unreife Frühchen“ können sich völlig normal weiterentwickeln und später gesund und munter durchs Leben gehen. Kinderärzte und Neonatologen betonen dies immer wieder – nicht zuletzt um betroffene Eltern zu beruhigen und ihnen Mut zu machen.
Hirnblutungen sind eine große Gefahr
Alle Neugeborenen sind empfindlich, aber Frühgeborene sind es auf ganz besondere Weise. Die Unreife aller Organsysteme und die Tatsache, dass die Babys noch nicht auf ein Leben außerhalb des Mutterleibs vorbereitet sind, gefährden ihre Gesundheit. Das größte Problem gleich nach der Geburt eines Frühchens ist meist die Atmung. Denn die Lunge ist noch nicht genügend ausgeprägt. Da die Blutgefäße noch sehr empfindlich sind und reißen können, besteht zudem das Risiko einer Hirnblutung. Hirnblutungen können harmlos verlaufen, sie können das Gehirn aber auch schädigen. Außerdem sind die Frühchen viel anfälliger für Infekte als Termingeborene. Zusätzlich problematisch: Aufgrund ihrer unreifen Immunabwehr können Infektionen oft nur unzureichend bekämpft werden.
Zwar tun Kinderärzte und Neonatologen alles für das Wohl der kleinen Patienten. Aber manchmal sind ihnen Grenzen gesetzt: Bestimmte Krankheiten, darunter vor allem Gehirnschäden, sind oftmals nur mithilfe eines Magnetresonanz-Tomografen (MRT) zu diagnostizieren. Röntgen oder Computertomografie wären mit einer großen Strahlenbelastung verbunden. Der Ultraschall ist zwar strahlungsfrei. Die Bilder sind aber oft nicht so aussagekräftig wie eine MRT-Aufnahme.
Das Problem: Unreife Frühchen sind in der Regel auf einen Brutkasten angewiesen. Sie dürfen die schützende Atmosphäre des Inkubators nicht verlassen – auch nicht für eine MRT-Untersuchung. Denn die Frühgeborenen können die Körpertemperatur noch nicht regulieren. Ihre Haut ist sehr dünn und kann keine Wärme speichern. Der Inkubator bietet eine gleich bleibende Temperatur, die notwendige Luftfeuchtigkeit und gegebenenfalls auch die erforderliche Sauerstoffanreicherung.
Weltweit einzigartiger Brutkasten ermöglicht MRT-Untersuchungen
Das Lübecker Medizintechnik-Unternehmen LMT Lammers Medical Technology GmbH hat einen besonderen Inkubator für Frühchen entwickelt, der diese Lücke in der Kinderradiologie endlich schließt. Mit dem MR Diagnostik Inkubator System nomag® IC können Frühgeborene direkt in den Magnetresonanz-Tomografen geschoben und dort untersucht werden. Der nomag® IC ist derzeit kompatibel mit MRT-Geräten von Siemens und Philips und entspricht höchsten neonatologischen Anforderungen hinsichtlich der Wärme und Feuchtigkeitsregulierung.
Die Frühchen brauchen für die MR-Diagnostik nur kurz umgebettet zu werden - vom Brutkasten der Neonatologischen Intensivstation der Kinderklinik in den nomag® IC. Die kleinen Patienten liegen geschützt und komfortabel im MR-Inkubator. Die meisten „verschlafen“ die Untersuchung. Das entlastet auch die Kinderärzte und Kinderradiologen.
Der nomag® IC wird bisher in vier deutschen Kinderkliniken eingesetzt: Im Universitätsklinikum Jena, im Universitätsklinikum Tübingen, im Universitätsklinikum Essen und in der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Weltweit arbeiten rund 70 Kliniken mit dem nomag® IC. Mehr Infos unter www.lammersmedical.com
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