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Gute Qualität hat ihren Preis – über die Kosten von Medizintechnik

„Viele sind überrascht vom Preis“, sagt Nina Friedrich, Marketingleiterin der LMT Medical Systems GmbH in Lübeck. Rund 200 000 Euro kostet das MR Diagnostik Inkubator System nomag® IC, je nach Modell und Zubehör sogar rund 400 000 Euro. Denn: Qualität hat einfach ihren Preis! Dieser weltweit einzigartige Brutkasten ist ein Hightech-Produkt. Mit dem nomag® IC können Frühchen und Neugeborene genauestens untersucht werden – ganz ohne Strahlenbelastung.

„Woran misst man, ob etwas teuer ist oder nicht?“, gibt Nina Friedrich zu Bedenken. „Es gibt nichts Vergleichbares zu unserem nomag® IC.“ Ein Magnet-Resonanz-Tomogaph koste ein bis zwei Millionen Euro, der LMT-Inkubator sei eben „ein Zubehör für einen MRT und aus diesem Grunde - im Vergleich - eine durchaus angemessene Summe.“

Jeder Kunde hat andere Vorgaben

„Das Inkubator System ist ein Nischenprodukt, das in Einzelfertigung exakt nach den Wünschen des Kunden hergestellt wird. Der Aufwand ist dementsprechend sehr groß“, sagt Torsten Lönneker-Lammers, Geschäftsführer der LMT.

Jeder Kunde hat andere Anforderungen – je nachdem, welcher Tomograph in der Klinik eingesetzt wird. Lönneker-Lammers: „Der Inkubator muss mit dem entsprechenden Tomographen kompatibel sein.“ Der nomag® IC wird dann mit dem Frühchen, das auf die schützende Atmosphäre eines Brutkastens angewiesen ist, direkt in den MRT geschoben. Das Baby braucht also für die MR-Untersuchung nicht umgelagert zu werden. Anschließend wird das Frühchen wieder auf die neonatologische Intensivstation zurückgebracht. Kinderradiologe und Kinderarzt werten die Aufnahmen gemeinsam aus. Eventuelle Krankheiten der Frühchen und anderen Neugeborenen können auf diese Art schnell erkannt und behandelt werden. Dies verbessert die Überlebens- und Entwicklungschancen der Frühchen.

Perfektes Zusammenspiel zwischen Inkubator und MRT-Gerät

Damit der nomag® IC überhaupt mit den MR-Geräten wie zum Beispiel von Siemens, Philips oder General Electric funktioniert, müssen besondere Materialen eingesetzt werden. „Der Inkubator wird aus speziellen Kunststoffen gefertigt. Das Fahrgestell wird aus Aluminium hergestellt“, sagt Andreas Eikel, zuständig für die Disposition der Fertigung bei LMT.

Eine besondere Herausforderung für LMT: Das Material des Inkubators sowie die Elektronik dürfen die Bildgebung des MRT´s auf keinen Fall stören. Denn nur so können exakte Aufnahmen vom Gehirn und Körper gemacht werden. Umgekehrt sendet der Tomograph starke Hochfrequenzsignale aus, dadurch darf die Technik des Inkubators ebenfalls nicht gestört werden. „Unsere Arbeit ist dafür zu sorgen, dass das MRT-Gerät und unser Inkubator perfekt zusammen passen“, sagt Nina Friedrich.

Der nomag® IC: Gleichzeitig ein Intensiv- und Transportinkubator

Der nomag® IC muss aber nicht nur mit den MRT-Geräten kompatibel sein. Er muss auch weitere wichtige Anforderungen erfüllen. Nina Friedrich: „Der nomag® IC wurde für empfindliche Frühchen entwickelt. Diese benötigen ein bestimmtes Klima und sind zum Beispiel auf eine ausreichende Sauerstoffversorgung angewiesen. Der nomag® IC erfüllt daher die Voraussetzungen eines Intensivinkubators. Gleichzeitig muss auch der Transport im Inkubator in die Radiologie gewährleistet sein. Daher ist der nomag® IC zugleich ein Transportinkubator. Er verfügt über eine spezielle Federung, ist sehr wendig und leicht.“

Hohe Entwicklungskosten fallen an

Mit dem nomag® IC hat LMT „einen Entwicklungsschwerpunkt im Unternehmen, da wir uns ständig an die technischen Änderungen der sich auf dem Markt befindlichen MRT’s anpassen müssen“, betont Nina Friedrich. Der Grund: Der MR-Markt ist sehr dynamisch. Fast jedes Jahr gibt es irgendwelche Änderungen bei einem der Hersteller. Im Durchschnitt alle zwei Jahre kommt ein neuer Tomograph auf den Markt und neue Richtlinien werden erlassen. Das bedeutet für LMT: Der nomag® IC muss entsprechend angepasst werden, damit er auch weiter in den gewünschten Geräten verwendet werden kann.

Da LMT weltweit mit Kliniken zusammen arbeitet, muss das Gerät außerdem für den jeweiligen Markt extra zugelassen werden. Lönneker-Lammers: „Dadurch sind in der Regel zusätzliche klinische Tests notwendig. So wird beispielsweise für China ein Test mit 200 Patienten gefordert. Zertifikate müssen ebenfalls erworben werden. Diese kosten natürlich Geld.“ Auch für den deutschen Markt muss der nomag® IC die normativen Anforderungen für Geräte der Medizintechnik erfüllen und LMT ein Qualitätsmanagementsystem aufrechterhalten. Dies wird jährlich unter anderem vom TÜV überprüft.

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